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Pensionistin sitzt ratlos am Küchentisch, vor ihr liegen Rechnungen, ein Taschenrechner und ein Handy. shurkin_son – stock.adobe.com

Arbeitsbedingungen

Nein zur Pension mit 67!

Dass die Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters positive Auswirkungen hätte, ist ein neoliberales Märchen

In regelmäßigen Abständen meinen wirtschaftsnahe Stimmen, die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre herbeireden zu müssen. Zuletzt war dis wieder vermehrt der Fall. Dabei sprechen die Fakten eine deutliche Sprache: Unser Pensionssystem ist sicher, eine Anhebung des Pensionsantrittsalters ist aus keiner Perspektive notwendig und entzieht sich jeder Grundlage.  

Statt einer Anhebung des Pensionsantrittsalters wäre es höchste Zeit, dass sich Arbeitgeber darauf konzentrieren, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Arbeitswelt an die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer:innen anzupassen. Dazu zählen Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung. Auf diese Weise würde sich das faktische (tatsächliche) Pensionsantrittsalter automatisch erhöhen. Vergessen darf man außerdem nicht,  dass die Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters gerade ohnehin voll im Gange ist, nämlich jene des Antrittsalters für Frauen, das bis 2033 von bisher 60 auf 65 Jahre angehoben wird.  

Arbeiten bis zur Pension für viele schon jetzt unmöglich

Was außerdem gegen eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters spricht, ist die Tatsache, dass es vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund der großen Belastung ihres Berufs bereits jetzt unmöglich ist, bis zum aktuellen Regelpensionsalter von 65 (Männer) bzw. 60,5 (Frauen) zu arbeiten. Eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters würde diese Situation nur noch verschärfen und dazu führen, dass noch mehr Menschen nicht gesund in Pension gehen können. 

Anhebung würde zu noch mehr Altersarmut führen

Eine Anhebung des Pensionsantrittsalters würde nicht zuletzt auch niedrigere Pensionen bedeuten, da die Abschläge immer zum Regelpensionsalter berechnet werden. Bereits jetzt sind die durchschnittlichen Alters- und Invaliditätspensionen in Österreich nicht übermäßig hoch. Die durchschnittliche monatliche Alterspension betrug im Dezember 2023 1.603 Euro, die Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension 1.355 Euro. Eine Senkung würde noch mehr ältere Menschenin die Altersarmut treiben.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten: Es spricht sehr viel gegen eine Anhebung des Pensionsantrittsalters – und nichts dafür.

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